Sony Monochrom

Ich mag Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Wenn Farbe fehlt, spielen Licht und Schatten die Hauptrollen. Aus diesem Grund wandele ich einige meiner Fotos in Grautöne. Die Umwandlung erfolgt im Nachhinein per Software. Manchmal stelle ich mir die Frage, ob ich anders fotografieren würde, wenn ich direkt in schwarz-weiß ablichten würde.

Interessiert verfolge ich die Arbeiten einiger Fotografen, die mit einer monochromen Leica werkeln. Diese speziellen Kameras können nur Schwarz-Weiß-Bilder machen, da sie einen Monochrom-Sensor besitzen. Dass dieser technisch gesehen keine Farbfilter besitzt und deshalb nur S/W aufnehmen kann, soll nicht weiter interessieren und kann auf genügend anderen Seiten bis ins technische Detail nachgelesen werden. Zu den Leica-Exoten kam mit der Pentax K3-Monochrom nun ein weiterer Kandidat. Mit knapp 3.000 EUR ist die Pentax zwar günstiger als eine Leica, aber kostet immer noch viel Geld.

„Lohnt sich so eine Kamera?“ haben sich schon viele Fotografen gefragt. Auch ich habe mir diese Frage gestellt. Soll ich mich bewusst einschränken? Was, wenn ich nachträglich doch dieses Bild gern in Farbe hätte? Entstehen mit reinen Monochrom-Kameras „andere“ Bilder?

Vom technischen Aspekt der leicht höheren Lichtstärke und besseren Schärfe abgesehen, sollen die Vorteile dieser Kameras in den besseren Grau-Abstufungen und einer anderen Art des Fotografierens liegen. Ich habe Beispielbilder aus Leica Monochrom’s oder der neuen Pentax K3-Monochrom mit Schwarz-Weiß-Bildern aus meinem Archiv verglichen. Meine Fotos wurden aus Farb-RAWs und dem Plugin „Silver Efex Pro 2“ entwickelt. Dabei kamen die Kontraste meist nicht zu kurz. 😉 Aber meine stark bearbeiteten Bilder kann man schlecht mit einem Foto „frisch aus einer Monochrom-Kamera“ vergleichen. Zu viel Einfluss hätte bei diesem Vergleich die digitale Nachbearbeitung der Bilder per Software.

Aus diesem Grund habe ich mich beim letzten Ostsee-Kurzurlaub erneut auf das Thema monochrome Fotografie eingelassen. Ich wollte auf eine nachträgliche Bearbeitung der Bilder verzichten und von Vornherein in Schwarz-Weiß fotografieren.

Gegenlicht im Standkorb

Mit einer kompakten APS-C-Kamera und einer 30mm-Brennweite (umgerechnet an Kleinbild also 45mm) habe ich direkt in S/W-JPEG fotografiert. Mit den kamerainternen Einstellungen landeten überraschend kontrastreiche und fertige Bilder auf der Karte.

Sind diese nun schlechter als aus einer monochromen Kamera? Mangels monochromer Leica oder Pentax kann ich dies nicht abschließend beantworten. Zumindest hat die Motivsuche in S/W meine Fotografie beeinflusst. Da der rückseitige Monitor bereits bei der Aufnahme eine monochrome Ansicht darstellte, fotografiert man „anders“. Man sieht „monochrom“. Auf einige Bilder mit Farbmotiven habe ich so verzichtet. Andere Bilder entstanden, die ich mit Farbe nicht gemacht hätte. Es hat also Spaß gemacht und für Abwechslung gesorgt. Ich persönlich bin mit den Ergebnissen der alten Sony-NEX und meinem kleinen S/W-Ausflug sehr zufrieden.

Die Bilder sind OOC-JPEGs. Sie wurden nur begradigt und sind ggf. im Ausschnitt verändert.

Rundgespühltes Holz
Fels in der Brandung
Holz unscharf
Holz scharf
Zwischen dem Holz
Der Sprung in’s kalte Wasser
Wellenbrecher
Seebrücke Kühlungsborn vor Sonnenuntergang

Über Mario Heide

Mario Heide ist gelernter Bankkaufmann, Data Scientist und Hobbyfotograf. Neben Datenbanksystemen und Softwareprogrammierung beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit dem vielseitigen Thema Fotografie.

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