Ja – schräg und unscharf!

Ein gutes Bild ist scharf und gerade. Zum Glück mache ich nicht nur „gute“ Fotos. 😉

Die meisten Bilder, die ich hier poste, entsprechen technisch gesehen weitgehend dem üblichen Schärfe-und Ausrichtungsbedürfnis. Zu unscharf und schräg sollte es nicht sein. Auch an den Farben und den Kontrasten kann man noch einiges „verbessern“, bevor man es hochlädt …

Mit den letzten gezeigten Bilder in schwarzweiß hatte ich meine Komfortzone verlassen. Ich zeigte Aufnahmen, die ohne spätere Nachbearbeitung so in der Kamera entstanden sind. Auf eine aufwendige Nachbearbeitung hatte ich bewusst verzichtet. Und trotzdem waren es natürlich die scharfen und geraden Exemplare, die ich gezeigt habe. Wer will schon eine schräge und auslaufende Ostsee sehen. Obwohl …

Ich kenne Fotografen, die länger mit der Nachbearbeitung der Bilder als mit der Fototour beschäftigt sind. Da scheint der Weg das Ziel zu sein. Mit der immer lauter werdenden Diskussion über Bildgenerierung durch KI und der Verbreitung dieser künstlichen Ergebnisse wird deutlich, wie heute und auch künftig perfekte Fotos entstehen werden. Aufnahmen werden mit künstlicher Intelligenz verbessert oder gar frei erfunden. Motiv und Komposition dieser Bildgeneratoren sind bereits heute beeindruckend und in naher Zukunft sicherlich perfekt. Ich bin gespannt, wie dies die herkömmliche Fotografie beeinflussen wird. Wird man den (auch finanziellen) Aufwand für Fotografen, Modell und Kulisse noch betreiben, wenn ein Bild auch fertig aus dem Computer fällt?

Ich merke selbst … das Thema sprengt den Umfang für diesen kleinen Blogbeitrag. Eigentlich hatte ich vom letzten Berlin-Besuch noch unscharfe und schräge Bilder – unbearbeitete JPGs aus der Kamera. Eigentlich Fälle für den digitalen Papierkorb. Vielleicht sind es gerade diese Bilder, die mit ihren Defiziten die menschliche Fotografie auszeichnen. Nicht perfekt – aber auch nicht künstlich …

Sonne

… bis zum nächsten KI-Update. Das macht dann vielleicht absichtlich kleine Fehler in die sonst so perfekt generierten Bilder, damit es wieder „menschlicher“ wird.

Kunstlicht
Durst
Augen

Lassen wir als Letztes die KI selbst zu Wort kommen. So äußert sich ChatGPT zur Frage „Muss ein gutes Foto scharf und gerade sein?“:

Ein gutes Foto muss nicht unbedingt scharf und gerade sein. Die Schärfe und Ausrichtung eines Fotos sind ästhetische Entscheidungen, die vom Fotografen abhängen und vom gewünschten Stil oder der beabsichtigten Wirkung des Bildes beeinflusst werden können.

Scharfe Fotos können technisch beeindruckend sein und wichtige Details hervorheben. Sie eignen sich gut für Situationen, in denen die Schärfe des Motivs von Bedeutung ist, beispielsweise bei Porträts oder Naturfotografie. Allerdings kann auch gezieltes Spiel mit Unschärfe, wie beispielsweise der Einsatz von Tiefenschärfe, in manchen Fällen künstlerisch interessant sein.

Eine gerade Ausrichtung kann helfen, ein Bild ausgewogen und harmonisch wirken zu lassen. Besonders bei Landschaftsfotografien oder Architekturaufnahmen kann eine gerade Ausrichtung wichtig sein, um horizontale und vertikale Linien parallel zum Bildrand zu halten. Dennoch können bewusst schräge oder ungerade Ausrichtungen eingesetzt werden, um Spannung oder Dynamik zu erzeugen oder einen bestimmten Blickwinkel zu betonen.

Letztendlich hängt die Qualität eines Fotos von vielen Faktoren ab, darunter die Kreativität des Fotografen, die Komposition, das Licht und die Stimmung. Scharfe und gerade Fotos sind nur eine Möglichkeit, gute Fotos zu machen, aber es gibt auch viele andere Techniken und Stile, die verwendet werden können, um interessante und ansprechende Bilder zu erzeugen.

ChatGPT – https://chat.openai.com

Über Mario Heide

Mario Heide ist gelernter Bankkaufmann, Data Scientist und Hobbyfotograf. Neben Datenbanksystemen und Softwareprogrammierung beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit dem vielseitigen Thema Fotografie.

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