Bodetal – Gastbeitrag von Hartmut Gräfenhahn

Bin ich in den Bergen, geht mein fotografischer Blick nicht nur nach oben, sondern auch nach ganz unten. In den Tälern fließt in der Regel ein Bergbach. Und wenn dieser nicht durch Menschenhand verändert wurde, zeigt sich oft eine archaische Wildheit. Nun ist es von Berlin leider etwas weit bis in die Alpen, aber auch im relativ nahen Harz finden sich die wilden und für mich sehr fotogenen Bergbäche.

Das Bodetal bei Thale ist ein solches wildes Bergbachtal. Hier hat man das (positive) Kunststück fertig gebracht, ein Naturkleinod behutsam touristisch zu erschließen. Nur der Eingang zum Bodetal hat Disneylandcharakter.

Am ersten Maiwochenende diesen Jahres war ich nun mit Mario und fünf weiteren Mitfahrern zur einem fotografischen Tagesausflug angereist. Meine Erwartungen und Erinnerungen von einem Besuch von vor ca. 20 Jahren wurden mehr als erfüllt.
Technische Unzulänglichkeiten erschwerten jedoch meine Fotografie. Neben meinen beiden Fujis, dem 55-200, Stativ und ND-Filter hatte ich noch ein älteres Tokinazoom 12-24 mm aus Nikonzeiten, montiert an einen Fujibajonettadapter, dabei. Letzterer erwies sich als nicht lichtdicht. Zudem ließ die Schärfeleistung des 12-24 zu wünschen übrig. Eine adapterbedingte Dezentrierung? Sei es drum, die fotografische Ausbeute war geschmälert.

Noch kurz zu meinen Bildern. Das Thema flauschige Bergbachfotografie ist total abgegriffen. Fotografien von Bergbächen in Fotozeitschriften, Bildbänden und im Internet sind sehr häufig so fotografiert. Aber ich mag das sehr ….. .

Und dann hat noch Alzheimer zugeschlagen. Ich hatte in einem Anfall von Kreativität geplant, meine Bergbachfotografie mit einem ins Bild gehaltenen kleinen Spiegel zu variieren. Doch der Spiegel wurde vergessen und im dunklen Seitenfach meiner Fototasche ohne Einsatz einen ganzen Tag durch die Gegend getragen.


Hartmut Gräfenhahn

Anmerkung der Linsen-Suppe:

Besten Dank an Hartmut für die Fremdkost in der Linsen-Suppe. An diesem Tag gab es wohl eine kollektive Amnesie. Christian hatte sein Stativ vergessen. Ich hatte extra die wasserdichte Kamera meiner Tochter eingepackt, um an seichteren Stellen ein paar Bilder auf Höhe der Wasserlinie zu machen. Natürlich habe auch ich diese den ganzen Tag ohne weiteren Einsatz durch das Bodetal in meinem Rucksack geschleppt. 😉

Über Mario Heide

Mario Heide ist gelernter Bankkaufmann, Data Scientist und Hobbyfotograf. Neben Datenbanksystemen und Softwareprogrammierung beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit dem vielseitigen Thema Fotografie.

Zeige alle Beiträge von Mario Heide →