Ein Raspi-Monat – Hardware

Der Kleine kam ganz nackt. Den Raspi 4 (Model B mit 4GB RAM)* hatte ich Anfang des Jahres (2021) noch für günstige 57,- EUR als einzelne Platine ergattert. Zwischenzeitlich haben sich die Preise durch den aktuellen Chip-Mangel für dieses Modell fast verdoppelt.

Mit seinen vier CPU-Kernen, die jeweils bis zu 1.5GHz Takt leisten, entwickelt der Winzling Wärme. Dies ist der gesteigerten Leistung geschuldet. Die Raspi-Vorgängermodelle waren deutlich langsamer, produzierten bei moderater Taktung jedoch kaum Abwärme. Damit die thermische Energie beim aktuellen Modell nun abgeleitet werden kann, steckt man den Raspi nicht nur aus optischen Gründen in ein Gehäuse. Mit kleinen Kühlkörpern und winzigen Lüftern verschafft man dem Minirechner einen kühlen Kopf bzw. Chip.

Ich mag keine Lüfter. Gerade die kleinen Exemplare neigen bei entsprechender Drehzahl zu einem hochfrequenten Pfeifen. Da es unterschiedliche Berichte zur Geräuschentwicklung und Steuerungsmöglichkeit der Lüfter gibt, kommt für mich ein Gehäuse mit winzigen Propellern nicht in Frage. Ich bevorzuge stille Rechner. Ein passendes Metallgehäuse soll die Wärme passiv und geräuschlos abführen.

Raspberry Pi 4 Model B im Metallgehäuse

Das schwarze Gewand von Geekworm* besitzt eine Aluminiumlegierung und kostet mich 27,- EUR. Es besitzt auf der Unterseite Kühlrippen. Diese vergrößern die effektive Oberfläche und sorgen für eine bessere Wärmeabgabe. Zusammen mit den Wärmepads, welche die Wärme vom Chip auf das Gehäuse übertragen, macht das Ganze einen wertigen Eindruck. Mit 16mm Gesamthöhe bleibt das System kompakt.

Für die Stromversorgung dient ein USB-C-Netzteil. Hier sollte man auf ein leistungsfähiges Modell bestehen. Damit kann der Raspi auch mit stromsaugender USB-Peripherie stabil betrieben werden. Das von mir verwendete Netzteil von BENSN* besitzt einen Schnurschalter. Bequem kann der Raspi vom Strom getrennt werden, ohne den Stecker ziehen zu müssen.

Scheinbar aus Platzgründen verzichtet der Raspi auf einen herkömmlichen HDMI-Anschluss. Stattdessen kommen zwei Micro-HDMI-Anschlüsse für den Betrieb von zwei Monitoren zum Einsatz. Den von mir verwendeten Adapter* zur Verwendung üblicher HDMI-Kabel führe ich der Vollständigkeit halber auf.

Vom Raspi nichts zu sehen – Vorne hui …

Den zweiten HDMI-Port benötige ich nicht. Für den Raspi-Monat verwende ich den ausgemusterten Monitor meines Sohnes. Mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln und einer Bildschirmdiagonale von 23 Zoll wird der Unterschied zu meinem 5k-iMac mit 27 Zoll „offensichtlich“. Die kleinere Bildschirmfläche und die schlechtere Auflösung kann ich dem Raspi nicht anlasten. Theoretisch hätte ich den Raspi auch mit 2 x 4k-Monitoren in den Test schicken können. Die habe ich hier aber nicht herumstehen. Den iMac kann man nicht als externen Monitor verwenden. Dies funktionierte bei älteren Modellen noch; macht letztlich für diesen Vergleich auch aus Gründen des Stromverbrauchs keinen Sinn.

Nicht nur beim Bild hat der iMac die Nase vorn. Während sich die notwendige Verkabelung des Apple-Rechners auf ein einziges Stromkabel und ein optionales Netzwerkkabel beschränkt, wirkt die Verkabelung am Raspi weniger aufgeräumt. Da ich nicht den ganzen Tag auf diese Schnüre schauen möchte, verbanne ich den Raspi samt Kabel auf die Rückseite des Monitors. Weiterhin besitzt das Display keine eingebauten Lautsprecher. Ich befestige zwei kleine Aktivboxen an der Rückseite des Monitors. Diese werden über die 3,5mm-Klinkenbuchse mit dem Audiosignal und per USB mit Strom versorgt. Auch hier zeigt sich, dass ein ausreichend dimensioniertes Netzteil für den Raspi notwendig ist.

… hinten pfui!

Notwendig wäre ein Netzwerkkabel für den Raspi nicht. Der Raspi 4 verfügt über integrierte WLAN- und Bluetooth-Chips. Warum werde ich diese nicht benutzen?

Kabellose Übertragungen und ein Metallgehäuse sind nicht die besten Freunde. Während das Gehäuse zwar wunderbar passiv kühlt, schirmt es die innenliegenden Chips und deren Antennen wirkungsvoll ab. WLAN und Bluetooth werden spürbar gedämpft und zeigten im ersten Test wiederholte Verbindungsabbrüche. Auf WLAN kann ich verzichten. Am Einsatzort liegt bereits ein Netzwerkkabel. Statt Bluetooth nutze ich ein Funkset aus Tastatur und Maus*. Der dafür notwendige USB-Empfänger ist schnell eingesteckt und befindet sich somit außerhalb des Gehäuses – beste Verbindung.

Als Massenspeicher kommt beim Raspi eine microSD-Karte zum Einsatz. Ich entscheide mich für eine schnelle und ausreichend große SanDisk microSDXC Extreme 128GB. Diese bietet für Betriebssystem und Daten genügend Platz und bremst das System nicht aus.

Mit dieser Hardware werde ich einen Monat auskommen müssen.

Die verwendeten Komponenten (Amazon Affiliate-Links*):

              


Im kommenden Beitrag geht es dann um die Wahl und Installation des Betriebssystems.

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Über Mario Heide

Mario Heide ist gelernter Bankkaufmann, Data Scientist und Hobbyfotograf. Neben Datenbanksystemen und Softwareprogrammierung beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit dem vielseitigen Thema Fotografie.

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