Nikon 1V1 in 2017

Ende 2015 war die Leica X2 meine persönliche „Kamera des Jahres 2015„. Mit ihr entstanden in diesem Zeitraum auch die meisten Bilder.

Ende 2017 besitze ich keine Leica mehr.

Jahresrückblicke sind im Blog-Umfeld Tradition. Bereits letztes Jahr musste ich mit ihr brechen. Für dieses Jahr möchte ich zumindest eine kurze Zusammenfassung geben.

Auch in 2017 hat sich meine Vorliebe zu kleinen Kameras fortgesetzt. Neben einigen Kompaktkameras habe ich mit einem iPhone nun erstmals eine erstzunehmende Kamera in einem Smartphone. In den zurückliegenden (zugegeben preiswerteren) Android-Smartphones waren die Kameras deutlich schlechter.

Die 12MP-Bilder des iPhones mit ihren umgerechnet 28mm Brennweite sind natürlich nicht mit Bildern einer APS-C-Kamera wie der Leica X2 oder einer Nikon Coolpix A vergleichbar. Dynamikumfang und Bildwirkung eines großen Sensors sind schwer zu schlagen. Trotzdem rückte das iPhone mit seinen Bildern, gerade wenn man sie für das Web noch einmal verkleinert, deutlich näher an diese dezidierten Kameras heran. So nahe heran, dass ich mich zwischenzeitlich von den kleinen Kameras mit ähnlicher Festbrennweite getrennt habe. Zu groß ist der Vorteil eines Telefons, dass man ganz selbstverständlich immer bei sich trägt.

Trotzdem ist das iPhone nicht meine bevorzugte Kamera. Selbst mit einem kleinen optionalen Griff, der das Smartphone noch einmal besser in der Hand liegen lässt und einen eigenen Auslöser besitzt, kommt mit dem Telefon nicht wirklich Spass beim Fotografieren auf.

Die Nikon 1V1 kam bereits 2011 als erste spiegellose Systemkamera von Nikon auf den Markt. Der 1-Zoll-Sensor liefert „nur“ 10MP. Dies sind Daten, die nicht wirklich beeindrucken. Den technischen Daten stehen jedoch einer kompakte Kamera mit der Möglichkeit eines Objektivwechsels entgegen. Der eingebaute elektronische Sucher und der blitzschnelle Autofokus beeindrucken auch 2017 noch. Steve Huff schrieb in seinem Testbetrag damals über die Kamera „Die Kamera, die ich erwartete zu hassen …“. Er beschreibt die Kamera meines Erachtens sehr passend.

2017 habe ich mit dieser Kamera viel fotografiert. Die lichtstarke Festbrennweite mit umgerechnet 50mm liefert bereits bei f1.8 sehr detailreiche Bilder; das stabilisierte Reisezoom (27-270mm) produzierte auch im Sportumfeld mit der unglaublichen Serienbildgeschwindigkeit von 60Bildern/Sekunde an der Nikon 1V1 beeindruckende Aufnahmen.

Zum Ende des Jahres kam eher zufällig eine weitere Kamera in meine Hände. Über die Pentax MX-1 berichtete ich bereits. Als neustes Gerät kam sie in den letzten Tagen überwiegend zum Einsatz. Obwohl ich sie derzeit gern in die Hand nehme, möchte ich der Nikon 1V1 für 2017 meinen Respekt zollen. Diese Kamera, deren Body man zwischenzeitlich für unter 100,- EUR gebraucht erwerben kann, machte mir 2017 am meisten Spass. Bei diesen Preisen braucht man auch nicht mehr Objektive tauschen. Ein zusätzlicher preiswerter Body erspart mir dies.

Was kommt 2018? Wenn ich nicht auf analoge Kameras umsteige, werde ich wohl kaum auf noch ältere digitale Kameras wechseln. 😉 Ich klammere mich nicht an den alten Kram, zu dem es mich aktuell getrieben hat. Vielleicht kommt 2018 auch wieder einmal ein neues Modell zum Einsatz. Letztlich kommt es für ein gutes Bild aber darauf nicht an.

Habt viel Spass beim Fotografieren und alles Gute für 2018!

Über Mario Heide

Mario Heide ist gelernter Bankkaufmann, Data Scientist und Hobbyfotograf. Neben Datenbanksystemen und Softwareprogrammierung beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit dem vielseitigen Thema Fotografie.

Zeige alle Beiträge von Mario Heide →