Das Jahr ist vorbei – ein neues Jahr hat begonnen – „The same procedure as every year!“.
Zu den letzten beiden Jahresenden habe ich hier jeweils meine „Kamera des Jahres“ beschrieben. Erst war es die Leica X2. Diese verkaufte ich wenige Monate danach. Letztes Jahr kürte ich die stets unterschätzte Nikon 1V1 zu meinem Jahresfavoriten. Danach habe ich die kleine Nikon nur noch selten in den Händen gehabt … ein Fluch? 😉
Ein Hoch auf Statistiken. Von eigener Hand selbst gefäscht kann man diesen ja bekanntlich vertrauen. Mit der Pentax-MX1 und der Lumix LX5 habe in in diesem Jahr gefühlt meinen Respekt vor auch kleineren Sensoren ausgedrückt. Da überraschte es mich dann doch sehr, dass lt. Lightroom mit der Canon 5D II ein großer Vollformat-Sensor die meisten Bilder lieferte. Auf Familienfesten kam das Arbeitspferd verstärkt zum Einsatz und lieferte gleich eine Vielzahl an Bildern.
Sollte ich nun auch in diesem Jahr eine Kamera zur „Kamera des Jahres“ küren?
Viele Blogs führen eine solche Bewertung und Empfehlung aus. Nicht selten orientieren sich andere Fotografen an diesen Lobeshymnen und sehen sich in den keimenden Kaufabsichten bestätigt. Nicht selten werden zum Jahresende werbewirksam Kamerasysteme vorgestellt, die kurz vor dem Jahresende die Spitze des Technologiefortschrittes darstellen.
Damit konnte und will ich auch künftig nicht dienen.
Ich habe in diesem Jahr eine sehr gute Kamera testen dürfen. Die Pentax K70 (siehe Blogbeitrag) gefiel mir (mit den Abstrichen im Videobereich) sehr gut. Im damaligen Bericht habe ich versucht, meine Euphorie etwas zu dämpfen. Der Bericht sollte glaubwürdig bleiben. Im Nachgang bin ich der Meinung, den Pentaxianern gegenüber unnötig zurückhaltend gewesen zu sein. Die Pentax K70 ist die bis heute beste APS-C-DSLR, die ich in den Händen gehalten habe. Nach einigen Monaten begeistern mich die Bildergebnisse noch immer; eines davon begrüßt unsere Gäste bereits im Flur des Hauses.
Aufgenommen mit einer Pentax K70:
Doch die Pentax K70 ist nicht meine Kamera des Jahres. Dafür ist sie für die Linsen-Suppe traditionell viel zu neu und zu „massentauglich“. 😉
Wenn es eine Kamera gibt, die mich in diesem Jahr besonders beeindruckt hat, dann ist es die Sigma DP1S. Über die kleine Kamera mit dem Foveon-Sensor hatte ich mehrfach berichtet. Mit ihrer „gemütlichen Art“ und den für 4.7MP überraschend scharfen Bildern passt sie besser in die Reihe der hier vorgestellten Jahreslieblinge. Sie hat technisch gesehen sicherlich nicht die besten Bilder geliefert. Einige meiner Lieblingsbilder kommen trotzdem aus dieser Kamera. Und machen wir uns nichts vor, auf einer reduzierten Bildbreite von 1.600 Pixel schwindet ein Großteil der Vorteile 10 Jahre aktuellerer Kameras.
Ich lege mich also fest: Meine „Kamera des Jahres 2018“ ist eine Kamera aus dem Jahre 2008. Natürlich schwingt hier eine Portion „Jetzt erst recht“ mit, während in den Foren über den dringend notwendigen Ersatz für eine 3 Jahre alte bzw. „völlig veraltete“ Kamera philosophiert wird.
Ich wünsche allen Freunden, Bloglesern und Menschen hinter den Kameras alles Gute für 2019 und viel Spaß bei Ihrem Hobby.
Euer Mario
PS. Ein fotografischer Ausklang des Jahres 2018 an der Ostsee. Alle Bilder aufgenommen mit der Sigma DP1S.
Leider nur noch selten gebraucht erhältlich: