Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende entgegen. Zeit auch für mich, auf dieses Jahr zurückzublicken. Statt Serverstatistiken zu interpretieren, möchte ich die wichtigsten Eckpunkte aus meiner Sicht schildern.
48 Beiträge
In der Linsen-Suppe schwimmen zusammen mit diesem Text 48 Beiträge. In 6 Beiträgen durfte ich über andere interessante Foto-Projekte berichten. In einigen Texten stellten sich die Beteiligten auch selbst vor. Im Durchschnitt fand somit fast jede Woche ein Beitrag auf die Linsen-Suppe, auch wenn die Berichtsdichte am Anfang und Ende des Jahres am Höchsten war. Das Sommerloch hatte auch die Linsen-Suppe erwischt.
Für das nächste Jahr habe ich mir keine großartige Steigerung vorgenommen. Die Linsen-Suppe ist und bleibt ein Freizeit-Projekt, welches mir Spaß macht und auch künftig bereiten soll. Natürlich wäre es schön, wenn ich Ende 2016 behaupten könnte, im Durchschnitt einen Beitrag je Woche veröffentlicht zu haben.
Podcast
Seit Beginn der Linsen-Suppe weise ich im Menü der Homepage die Rubrik „Podcast“ aus. Zusammen mit einem fertigen Trailer wartet dieser Bereich auf seinen ersten Beitrag. Als „alter Podcaster“ und Nerd, der über 7 Jahre den Podcast für alternative Computersysteme veröffentlichte, habe ich mir diese Möglichkeit bisher offengelassen. Das Thema Audiobeitrag ist für mich auch heute noch sehr spannend und ansprechend. Aus diesem Grund besitze ich auch noch die Aufnahmetechnik, die auf Ihren Einsatz wartet. Für 2016 habe ich mir jedoch vorgenommen, die Lücke zu füllen und erste Beiträge zu veröffentlichen.
Leica X2 – Meine persönliche Kamera des Jahres
Obwohl ich nicht alle Bilder in Lightroom importiere, sprechen 878 von 3.249 Bildern eine deutliche Sprache für die Leica X2. Auch auf der Linsen-Suppe wurden gerade in den letzten Monaten viele der Bilder mit dieser Kamera gemacht. Mit 16 Linsen-Suppe-Bildern wurde dies nur von der kleinen Kompaktkamera Leica C übertroffen. Diese steuerte immerhin 20 Bilder im Jahre 2015 bei. Mit Sicherheit Beweis für meine Überzeugung, dass die beste Kamera die sei, die man dabei hat.
Die Leica X2 kam bereits 2012 für 1.750,- EUR auf den Markt. Ich konnte die Kamera 2015 zwar deutlich preiswerter, aber noch immer zu einem verhältnismäßig stolzen Preis, erwerben. Durch einen Zufall kam ich dann parallel in den Besitz des Nachfolgemodells. Ich war somit in der Lage, die beiden Modelle in meinem Urlaub in Ruhe zu vergleichen und mich für ein Modell zu entscheiden. Auch wenn die aktuelle Leica X (113) mit ihrem lichtstarken Summilux-Objektiv in lichtschwachen Situationen Ihre Stärken unter Beweis stellte, entschied ich mich für die kompaktere und leichtere Leica X2. Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut, da ich persönlich großen Werte auf eine leichte Transportfähigkeit einer Kamera lege. Leicht abgeblendet konnte ich bei beiden Kameras kaum Unterschiede in den Fotos erkennen.
Um den Hals gehängt kann ich die X2 auch unter einer Jacke noch gut tragen. Im Gegensatz zur X(113) fährt das Elmarit-Objektiv der X2 nach dem Deaktivieren in das Gehäuse zurück und trägt nicht weiter auf.
Die Brennweite der X2 von 24mm entspricht 36mm am Kleinbild. Dies ist mittlerweile meine bevorzugte Brennweite. Ich habe sie mit der Fuji X100 lieben gelernt. Die bewußte Reduzierung auf eine Brennweite habe ich bereits mehrfach erwähnt und werde ich an anderer Stelle gern noch einmal ausführlicher betrachten.
Auch in 2015 macht die Leica X2 sehr viel Spaß. Verarbeitungsqualität und Haptik muss man einfach selbst erlebt und „angefasst“ haben. Die Reduzierung der Bedienelemente ist Teil der Leica-Philosophie. „Das Wesentliche“ lenkt meinen Blick auf das entstehende Foto. Die Bildqualität ist im Zusammenspiel von APS-C-Sensor und 24mm-Festbrennweiten-Objektiv sehr gut.
Mit Sicherheit gibt es Kameras, die für weniger Geld gleiche oder sogar eine bessere Bildqualität bieten. Der vollformatigen Versuchung „Sony A7“ konnte ich zum Beispiel bisher widerstehen.
Mehr als die Schärfe gefallen mir aber Plastizität und der leicatypische Farbstil der Bilder. Die Kombination dieser Eigenschaften ergeben für mich persönlich die „Kamera des Jahres“.
Kritiklos möchte ich dieses Prädikat jedoch nicht ausklingen lassen. So wünschte ich mir gern eine X2 mit internem elektronischen Sucher (EVF). Der externe Sucher, in meinem Fall die preiswertere und baugleiche Olympus-Variante VF-2, kann bei Bedarf zwar um 90 Grad noch oben geschwenkt werden, macht die X2 aber auch wieder etwas größer. Als Hauptkritikpunkt möchte ich aufführen, dass Bilder der optisch nicht stabilisierten Kamera unter 1/60s nicht immer aus der Hand gelingen. Hier brachte die Fuji X100 bei 1/30s stabilere Ergebnisse.
Aus diesem Grund habe ich die Fuji X100T als aktuellstes Mitglied der X100-Familie nicht aus den Augen verloren. Zusammen mit der ebenso interessanten Ricoh GR werde ich, sofern ich die Möglichkeit erhalte, diese Modelle im kommenden Jahr gern genauer anschauen und testen.
Ich bedanke mich bei allen Lesern und Mitwirkenden der Linsen-Suppe für ein tolles Fotojahr 2015. Ich wünsche einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2016!
Mario Heide