„Corona-Philosophie“:
Es ist jetzt fast 20 Jahre her, doch ich erinnere mich gut daran. In meiner „HiFi-Phase“ wechselten regelmäßig hochwertige Wiedergabegeräte und die damit verbundenen Geldscheine mein Zuhause. Und mit den Lautsprechern, aus technischer Sicht das schwächste Wiedergabe-Glied einer Audio-Kette, standen häufig neue Kisten im Wohnzimmer. Unzählige Lautsprecher verschiedenster Hersteller.
Dabei wußte ich genau, was ich wollte. Ich mochte keine riesigen Boxen. Halbwegs kompakt sollten sie sein. Trotzdem wollte ich keine Kompromisse bei der Wiedergabequalität eingehen. Möglichst viele Details, eine natürliche Wiedergabe kombiniert mit hoher Dynamik, waren gewünscht.
Zurückblickend treffen fast alle Anforderungen auch auf meine aktuellen Kamerawünsche zu. Auch hier mag ich es kompakt; aber mit der Bildqualität der „Großen“. Doch zurück zu den lärmenden Kisten.
Vielleicht auch etwas genervt, nahm ich vor 20 Jahren dann eine Menge Geld in die Hand und kaufte mir meine Traumlautsprecher. Die Boxen einer dänischen Manufaktur sind nicht nur eine handwerkliche Meisterleistung. Solche Wiedergabequalität, vielleicht auch zufällig perfekt zu den vorherrschenden Raumverhältnissen passend, hatte ich bis dato nicht erlebt. Plötzlich war es da – das „Angekommensein“ und die „akustische Glückseeligkeit“. Seit dieser Zeit habe ich keine weiteren Gedanken an andere Lautsprecher verschwendet. Bis heute verrichten die Klangwandler überzeugend ihren Dienst.
Doch genug der kostenlosen Werbung für diesen Hersteller (HiFi-Enthusiasten erkennen den Hersteller bereits am Bildausschnitt des Membrans). Wechseln wir auf das Thema „Kamera“.
Kann man Kameras mit Lautsprechern vergleichen? Gibt es auch hier für jeden Topf den passenden Kameradeckel?
Nun muss man feststellen, dass sich technologiebedingt auf dem Kamerasektor in den letzten beiden Jahrzehnten mehr als im Lautsprecherbau getan hat. Während sich zumindest beim klassischen Lautsprecherbau wenig an den Grundprinzipien Membran und Spule geändert hat(1), ist die digitale Fotografie ihren Kinderschuhen entwachsen. In ehemals großen Schritten hat sich die digitale Bildqualität einem zwischenzeitlich hohen Niveau genähert. Waren die Qualitätsunterschiede in den ersten Generationssprüngen noch offensichtlich, muss der Hersteller heute schon die Werbetommel mit den vermeintlichen Verbesserungen rühren. Da werden dem Käufer oftmals auch Ausstattungsmerkmale und Funktionen als notwendig suggeriert. So funktioniert Werbung!
Im gewählten Lautsprechervergleich mag dieses hohe Niveau bei den Schallwandlern bereits vor vielen Jahren erreicht worden sein. Bei den Kameras bin ich mir da nicht sicher. Da klingen mir die kleinen Kameras oftmals noch nicht groß genug. Meine Anforderungen werden noch nicht von „einem einzigen Gerät für Alles“ erfüllt. Für verschiedene Zwecke kommen noch unterschiedliche Geräte zum Einsatz. Da fotografiere ich quasi noch immer abwechselnd mit Walkman, Ghettoblaster oder HiFi-Turm (während dieser Begriffe bemerke ich endgültig, wie alt ich bin… 😉 ).
Eine eierlegende Wollmilchsau ist mir noch nicht über den Weg gelaufen. Zumindest habe ich noch nicht meine BCF (Best Cam Forever) gefunden – Kameras sind halt doch keine Lautsprecher. Leider! 😉
(1) Auf Elektrostaten oder Flächenstrahler gehe ich lieber nicht ein. Es gibt Menschen, die sich damit besser auskennen. 😉