Ich hab‘ mich also für die Minimallösung, eine Kamera mit einer festen Brennweite, entschieden. Die umgerechnet 50 Millimeter werden oft als Normalbrennweite bezeichnet. Wissenschaftlich sollen 42 Millimeter dem durchschnittlichen Seheindruck eines menschlichen Auges entsprechen. Aber das soll hier kein Wissenschaftsblog werden; also wollen wir das „normal“ so stehen lassen.
Mit der Leica X2 und der Fujifilm X100 hatte ich mit deren 35 Millimetern (KB) das Gefühl, einen guten Kompromiss in Sachen Brennweite an der Kamera zu haben. Mit 50 Millimetern ist man noch einmal deutlich näher am Geschehen. Die Floskeln um das „Turnschuhzoom“ erspare ich Euch. Auch einen inhaltschwangeren Text über die ultimative Schulung des Auges oder die Verbesserung der fotografischen Fähigkeiten bei Verwendung einer festen Brennweite wird es hier nicht geben. Das Objektiv an der Fuji habe ich mir gekauft, weil man für wenig Geld (knapp 150,- EUR) eine lichtstarke Linse bekommt, die sich wertig anfühlt und man gern in die Hand nimmt. Ich wollte ein manuelles System für den Spaß am Fotografieren. Hätte das Objektiv umgerechnet 35 Millimeter Brennweite gehabt; ich hätte es mir auch gekauft.
Der Urlaub sollte uns für ein paar Tage nach Hamburg und danach an die Ostsee führen. Es entstanden unterschiedlichste Aufnahmen mit unterschliedlichsten Motiven. Wichtig war mir im Vorfeld, dass die Urlaubsreise keine Fototour werden sollte. Fotos für’s Familienalbum sollten es werden. Mit etwas Glück vielleicht eine Aufnahme links oder rechts abseits der Urlaubsdoku. Kein Druck – kein Stress – einfach nur Urlaub. 😉 Um den Beitrag nicht zu lang werden zu lassen und ihn auch inhaltlich etwas interessanter zu gestalten, habe ich ihn etwas strukturiert und geteilt. In diesem ersten Teil soll es um die Aufnahmen im urbanen Umfeld gehen.
Hätte man mich vorher zur idealen Brennweite für Aufnahmen bei Städtreisen interviewt, hätte ich wahrscheinlich 28 Millimeter geantwortet. Für Architektur und kurze Distanzen sind weite Blickwinkel von Vorteil. Selbst wenn man 100 Meter vor der Hamburger Elbphilharmonie steht, ist so ein Ding immer noch riesig und will erst einmal formatfüllend abgelichtet werden. Von den Landungsbrücken aus betrachtet verliert sich die „Elphi“ wiederum im Bild …
Interessante Bilder kann man aber auch machen, wenn man sich im Bauwerk (Elphi) befindet:
Auch in den Straßen von Hamburg fühlen sich 50 Millimeter nicht zu nah an:
Hamburg besitzt angeblich 6x mehr Brücken als Venedig. Nachgezählt habe ich nicht. Aber in Hamburg gibt es viele schöne Motive.
Und wenn man wirklich unbedingt einmal mehr mit in’s Bild bekommen will, können notfalls mehrere Aufnahmen zu einem Panorama verrechnet werden. Geht auch mit einem 50mm-Objektiv:
Neben den klassischen Motiven hab‘ ich ein paar abstraktere Aufnahmen machen können. Diese dürfen dann auch Farbe haben (kann ein 50mm-Objektiv auch 😉 ):
Wer sagt, Stadt und Normalbrennweite passen nicht gut zueinander?
Ich finde, es ging überraschend gut. Ich hätte wirklich gedacht, dass ich hier den Weitwinkel vermisse. Und an dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich mit dem älteren iPhone in der Tasche auch noch weitwinkliger hätte fotografieren können. Trotzdem kam das iPhone nur wenige Male zum schnellen Versand ein paar fotografischer Grüße zum Einsatz. Aber vielleicht war es genau dieses Stück Sicherheit, die den Urlaub fotografisch unbeschwert machte.
Zwar nicht Hamburg, aber später schauten wir uns auch die schöne Stadt Lübeck an.
**Fototipp:** Suche Dir einen natürlichen Rahmen. Das macht manch Motiv interessanter:
Alle Aufnahmen entstanden mit einer Fujifilm X-T1 und dem 7Artisans 35mm f1.2 (Amazon Affiliate-Link*):
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