Bilder machen zu können, macht Spaß. Bilder machen zu müssen, ist anstrengend!
Zum abschliessenden Beitrag meiner kleinen 4×4-Reihe muss ich mich bereits zwingen. Die letzten Bilder entstanden kurz nach dem Urlaub.
In dieser kurzen Phase war die Lumix LX5 aus dem Hause Panasonic mein steter Begleiter. Ich kannte die Kamera durch das Schwestermodell Leica D-Lux 5 bereits gut. Für die 4×4 Aufnahmen war das Format fest auf 1:1 und S/W eingestellt. Die quadratischen Aufnahmen stellten keine besondere Herausforderung dar. Natürlich kann man dieses Format nicht bildschirmfüllend auf dem Monitor oder TV ansehen. Aber auch das gewohnte und häufig verwendete Bildformat 3:2 erzeugt in der Regel schwarze Ränder am linken und rechten Rand eines Bildschirms im Breitbildformat. Und wenn schon Rand, dann kann es künfig auch einmal häufiger das quadratische Format sein.
Aber muss es nun unbedingt aus einer LX5 kommen? Sicher nicht!
Der Schiebeschalter an der Oberseite des Objektes zur Auswahl des Formates erleichtert den Wechsel des Bildschirmverhältnisses ungemein. Das Foto wird dann auch nur nur in diesem Bereich dargestellt und samt RAW gespeichtert. Die Wahl des passenden Bildausschnittes sollte also bereits bei der Aufnahme gut gewählt sein. Durch die moderate Auflösung der LX5 (ca. 8MP bei 1:1) ist für eine spätere Auschnittsvergrösserung auch wenig Reserve. Diese Vorgaben zwingen den Fotografen, sich vor dem Auslösen Gedanken zu machen. Zumindest mir machte dies Spaß und schadet auch für das spätere Fotoleben nicht. Doch wäre es nicht auch mit dem iPhone und der Einstellung S/W 1:1 gegangen?
Die Vorteile der kleinen LX5 gegenüber dem Telefon sind:
- ein größerer Sensor mit allen damit verbundenen Vorteilen (Lichtempfindichkeit, Freistellungsmöglichkeit …)
- ein optischer Zoom (im Falle der LX5 24-90mm gegenüber 28mm iPhone)
- auswechselbarer Akku und Speicher
Den Vorteilen stehen für mich folgende Nachteile entegen:
- eine weiteres Gerät zum herumschleppen (auch wenn es relativ kompakt ist)
- die Bilder müssen für Internet, Mail und sozialen Netzwerke erst einmal auf ein geeignetes Gerät übertragen/eingelesen werden
Überraschenderweise waren die meisten Vorteile für mich dann doch wenig relevant. Eigentlich alle Bilder entstanden bei Tageslicht. Hier spielte der vergleichsweise große Sensor der LX5 keine Vorteile aus. Weiterhin habe ich bei fast allen Bildern einen weiten Bildwinkel gewählt. Von der Zoom-Fähigkeit der LX5 habe ich kaum Gebrauch gemacht. Auch hier wären die festen 28mm Brennweite des iPhones keine große Einschränkung gewesen.
Im Rückblick hat das Arbeiten mit der kleinen LX5 durchaus Freude bereitet. Zumindest für dieses Projekt und die vorliegenden Aufnahmen hätte ich ohne Probleme auch das iPhone nutzen können. Doch darum ging es letztlich nicht. Hauptaufgabe war es, jeden Tag ein Bild zu machen und keinen Gedanken an das „richtige Werkzeug“ zu verlieren. Dies hat wunderbar funktioniert. Viel entscheidener war für mich die Erkenntnis, dass ich kein Anhänger dieser Challenges bin, bei denen man über einen bestimmten Zeitraum täglich oder regelmäßig ein Bild machen muss.
Ich möchte Bilder machen, wann ich will. Und nicht, wenn ich muss. Da können auch mal Tage oder Wochen ohne ein Bild dazwischenliegen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mich der Zwang zur Aufnahme fotografisch weiterentwicklelt. Jetzt kann natürlich das Argument fallen, für eine fotografische Weiterentwicklung war das Projekt viel zu kurz. An einer Überprüfung und Verlängerung habe ich jedoch nur begrenztes Interesse. 🙂
Trotzdem fordere ich jeden Hobbyfotografen einmal auf, sich einem kleinen Projekt oder einer ähnlichen kleiner Reihe zu stellen. Schaden kann es nicht. Auch wenn man danach froh ist, glücklicherweise nicht gleich ein Jahresprojekt begonnen zu haben.