Die rechte Spur fehlt

Neben der Fotografie interessiere ich mich seit Jahren für das Thema Video.

Die Zeit der dezidierten Video-Camcorder ist glücklicherweise vorbei. Heute nimmt jeder gute Foto-Apparat meist auch Filme auf. In vielen Fällen lassen sich mit bezahlbaren Kameras bereits hochwertige Videos drehen. Während die Hersteller bei Auflösung (4k) und Stabilisatoren um die Gunst der Käufer buhlen, kommt das Thema Audio häufig zu kurz. Was nützt das hochauflösende 4k-Video, wenn die Aufnahme wie aus einer Blechdose klingt.

Doch auch hier kann man nachbessern. So bieten einige Kameras die Möglichkeit, externe Mikrofone anzuschliessen. Ein Richtmikrofon oder Ansteckmikrofon verbessert die Audioqualität meist hörbar.

Leider ist das Thema mit Stolpersteinen versehen. So war in meinem Fall ein externes Mono-Mikrofon an einer Kamera mit fester Stereo-Aufnahme angeschlossen. Unglücklicherweise fand das Signal nur seinen Weg auf den linken Audio-Kanal. Auf dem rechten Kanal herrschte Stille.

In den hochpreisigen Videoschnittlösungen kann das Audio-Material aufwendig bearbeitet werden. In den gängigen Anwendungen beschränkt sich die Bearbeitung jedoch meist auf die Lautstärkeanpassung und eine Handvoll Effekte. So war in iMovie, der Standard-Videobearbeitung am Mac, eine Umschaltung auf beide Kanäle nicht möglich.

Auf dem Markt existieren verschiedene Möglichkeiten, Videos mit diversen Parametern zu konvertieren. Da eine erneute Konvertierung mit einem Qualitätsverlust für das Videomaterial verbunden ist, stand nun die Suche nach einer verlustfreien Lösung an.

Mit dem Kommandozeilentool ffmpeg fand ich eine geeignete Lösung.

Folgendes Kommando, welches auf Windows, Linux und Mac ausgeführt werden kann, bringt das Audiosignal auf beide Seiten. Das Videomaterial wird dabei nicht neu kodiert und bleibt in der originalen Qualität erhalten:

./ffmpeg -i ../Pfad_zur/Quelldatei.mov -codec:v copy -af pan="mono: c0=FL" ../Pfad_zur/Zieldatei.mov


Die kostenfreie Software ffmpeg kann hier heruntergeladen werden. Viel Spass beim Probieren.

Über Mario Heide

Mario Heide ist gelernter Bankkaufmann, Data Scientist und Hobbyfotograf. Neben Datenbanksystemen und Softwareprogrammierung beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit dem vielseitigen Thema Fotografie.

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